
Heizungsgesetz (GEG) 2026: Muss Ihre alte Heizung jetzt raus?
Wenn Sie die Nachrichten verfolgen, könnte man meinen: Morgen kommt die Heizungspolizei und verplombt den Ölkessel.
Atmen Sie erst mal durch. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), oft „Heizungsgesetz“ genannt, ist weit weniger radikal, als es in den Schlagzeilen klingt – zumindest für Hausbesitzer im Bestand.
Doch Vorsicht: Wer jetzt blind eine neue Gasheizung einbaut, tappt in eine teure Kostenfalle. Wir erklären, was ab 2026 wirklich gilt.
Sie wissen schon, dass Sie tauschen wollen?
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Die wichtigste Regel: Bestandsschutz
Die gute Nachricht zuerst: Es gibt keine sofortige Austauschpflicht für funktionierende Heizungen.
Wenn Ihre Öl- oder Gasheizung läuft, darf sie laufen. Auch 2026. Auch 2030.
Selbst wenn sie kaputt geht (Havarie), dürfen Sie sie reparieren lassen. Ist sie irreparabel, gibt es Übergangsfristen von bis zu 5 Jahren (man kann z.B. eine gebrauchte Heizung oder eine Miet-Heizung nutzen), bevor die strengen Regeln greifen.
Wann greift die 65%-Regel?
Das Kernstück des Gesetzes besagt, dass jede neue Heizung zu mindestens 65% mit Erneuerbaren Energien betrieben werden muss.
Das gilt ab sofort für Neubaugebiete.
Für bestehende Häuser (also wahrscheinlich Ihres) hängt alles von der Kommunalen Wärmeplanung ab:
- In Großstädten (über 100.000 Einwohner) greift die Pflicht spätestens ab dem 30.06.2026.
- In kleineren Städten und Gemeinden erst ab dem 30.06.2028.
Aber Achtung: Sobald Ihre Stadt eine Wärmeplanung beschlossen hat (und das tun viele schon früher!), greift die Pflicht bereits einen Monat später. Es lohnt sich also nicht, bis zur letzten Sekunde zu warten.
Warum „Abwarten“ teuer werden kann
Viele denken: „Dann baue ich jetzt schnell noch eine neue Gasheizung ein!“
Das ist erlaubt, aber wirtschaftlicher Selbstmord. Warum?
CO2-Preis: Der Preis für Gas und Öl wird durch die CO2-Steuer jedes Jahr steigen. Experten rechnen mit einer Verdopplung der Heizkosten bis 2030.
Bio-Gas-Zwang: Ab 2029 müssen Sie stufenweise teures Bio-Gas oder Wasserstoff beimischen, wenn Sie jetzt noch eine reine Gasheizung einbauen.
Die Lösung
Der geförderte Umstieg
Der Gesetzgeber zwingt nicht nur, er schenkt auch. Um den Umstieg auf Wärmepumpen (die die 65%-Regel automatisch erfüllen) schmackhaft zu machen, gibt es die höchste Förderung aller Zeiten.
Wer jetzt tauscht, bekommt bis zu 70% der Kosten vom Staat geschenkt.
Wie Sie an diese 21.000 Euro kommen, erklären wir im nächsten Artikel.
➜ Weiterlesen: So sichern Sie sich 70% Förderung (Anleitung)
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Autor
Verfasst von: Julian Z.
Experte für Fördermittel und energetische Sanierung. Er hilft Eigentümern, Fördertöpfe optimal zu nutzen.